javascript:void(0)

Samstag, 23. Juli 2011

Abschied nehmen

Ich sehe das Foto von dir, dass ich damals mit meinem Handy gemacht hab damit ich dich immer sehen kann. Ich erinner mich an all die schönen Momente; besonders an den Tag an dem wir im Kino waren. Wir sind davor spazieren gegangen, durch diesen kleinen Park, saßen auf dieser einen Bank, haben geredet. Standen auf der Brücke, die über den winzigen, verschmutzten Teich dort führt. Du hast mich von hinten umarmt und festgehalten, als ich mich vorgebeugt hab um ins Wasser zu sehen. All diesen Orten bin ich seid der Trennung bewusst aus dem Weg gegangen, aber das muss jetzt enden. Ich lösche das Foto, geh zu meiner Mutter in die Küche, es ist 17.41Uhr. '' Ich geh noch ein bisschen Fahrrad fahren, okay?'' ''Ja mach ruhig. Aber sei bitte 19uhr wieder da, es gibt dann Essen''
Ich ziehe die Jogginghose aus, normale Klamotten an. Gehe aus der Wohnung, das Treppenhaus hinunter und hole das Rad. Zuerst fahre ich zur Schule, zu der Katze die dort herum streunt, eigentlich schon da lebt. Denn die muss ich für meine Freundin, die im Urlaub ist, jeden Tag füttern. Ich erledige das schnell und fahre dann sofort wieder in die andere Richtung, am Kino, wo wir den Film gesehn haben, vorbei und in den Park. Zuerst muss ich mich daran gewöhnen, dass ich hier bin. Fahre die anderen Wege entlang, die für mich nur wenig Bedeutung haben, bevor ich zu der Bank einbiegt. Da steht sie, nicht mehr weit von mir entfernt. Dort saß ich und hab diesen Moment mit dir genossen. von hier aus sieht man die Brücke. Langsam fahre ich weiter,  steige kurz davor ab, schiebe mein Fahrrad ein Stück bevor ich mich setze. Hole mein Handy heraus, schalte das Lied ein, was ich immer gehört habe, wenn ich versucht hab, dich zu vergessen. schließe die Augen. Genieße es einfach, dass ich jetzt dabei bin, es endgültig zu schaffen. Dadurch dass ich hier bin, kann ich endgültig abschließen. Die Erinnerungen, die mit diesem Ort zusammen hängen, sind jetzt nicht mehr wichtig. Ich gehe weiter, auf die Brücke. An die gleiche Stelle wo ich auch mit dir stand. Ich sehe ins Wasser, singe das Lied, das immer noch läuft. Ein paar kleine Tränen rollen über meine Wangen, aber mir gehts gut. Sehr gut. Es ist toll dass alles endlich loszuwerden. Danach fahr ich weiter. Vorbei an meinem alten Kindergarten, wo wir Hand in Hand lang gegangen sind. Das alles ist Vergangenheit. Es wird nie wieder passieren und das ist gut so. Nach hause will ich noch nicht. Eine Weile lang fahre ich die vielen kleinen Straßen in der Gegend lang, bevor ich mich auf den Heimweg mache.  Auch wenn es nicht viel war, war es für mich ein großer, nötiger Schritt.

1 Kommentar:

Lisa hat gesagt…

Der Text ist so schön, traurig aber wunderschön! freut mich, dass du endlich damit abgeschlossen hast.